Pferdehandel

Von Benni und Domi

Pferdehandel

Die Rosshändler auf dem Wittichenauer Markt rissen Mund und Augen auf, als sie den Hengst
erblickten und kamen herbeigelaufen. ,,Was kostet er ?“,,Fünfzig Taler. “Nicht lang und ein
Bautzener Rosskamm war drauf und dran den geforderten Preis zu zahlen. Da mischte sich,
eben als Juro ,,Topp!“ rufen wollte, ein fremder Herr in den Handel .Er trug eine polnische
Mütze und einen roten, mit Silberkordeln verschnürten Reitrock: ein abgedankter Obrist
vielleicht- oder sonst eine Standesperson. ,,Er steht im Begriff ein schlechtes Geschäft zu
machen“, belehrte er Juro mit heiserer Stimme.,, Sein Hengst ist weit mehr wert als fünfzig
Gulden – ich biete ihm hundert!“ Der Händler aus Bautzen war wütend. Was musste ihm dieser
verrückte Mensch in die Quere kommen- Wer war der überhaupt? Niemand kannte dem
Fremden, der wie ein Edelmann aussah- bis auf Krabat. Krabat hatte ihn gleich erkannt, an dem
Pflaster über  dem linken Auge und an der Stimme. Er blähte die Nüstern, er tänzelte hin und
her. Wen er Juro bloß hätte warnen können. Doch Juro schien von der Unruhe, die über Krabat
gekommen war, nichts zu merken. Offenbar dachte er nur an die hundert Gulden. ,,Was zaudert
Er?“ , drängte der Fremde. Er zog einen Beutel, er warf ihn dem Burschen hin. Juro verbeugte
sich. ,,Tausend Dank, Herr!“ Im nächsten Augenblick griff der Fremde zu. Er entriss dem
verblüfften Juro die Zügel- ein Satz und schon saß er auf Krabats Rücken. Er stieß ihm die
Sporen mit solcher Gewalt in die Flanken, dass Krabat sich wiehernd aufbäumte.,, Reitet mir
nicht davon , Herr!“ , rief Juro.,, Der Halfter! Ihr müsst mir den Halfter lassen!“ ,,Nichts da!“
Der Fremde brach in Gelächter aus , nun erkannte selbst Juro ihn. Mit der Reitpeitsche drosch
der Meister auf Krabat ein .,, Vorwärts!“ und ohne sich weitert um Juro zu scheren, stob er
davon.    

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