Sebi

Krabat, eine Sage

In der Zeit zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag, taten sich drei Jungen zusammen.
Einer davon war Krabat, ein junger Bursche von 14 Jahren, einer davon Lobosch ein etwas kleinerer Bub aus Maukendorf. Heute am Dreikönigstag, gingen sie umher von Dorf zu Dorf,
gekleidet als Baltasar, Melchor und Kaspar.
Lobosch, immer stolz voranschreitend hob den Bethlehemstern voran, den Krabat an einem Stock festgenagelt hatte. Immer wenn die drei in einen Hof gelangten, sangen sie „Hosianna, Davidsohn“.- aber nicht Krabat. Denn dieser war zur Zeit im Stimmbruch. Also bewegte er nur stumm seine Lippen. Doch sangen die anderen Gesellen so laut, das sich das gleich wieder ausglich. Aber obwohl Krabat, nicht richtig mitmachen konnte, bekam er trotzdem- auch die anderen beiden Burschen- Äpfel, Nüsse  Backpflaumen und andere schmackhafte Leckereien. „So könnte es eigentlich immer gehen- so gut- meine ich.“, sagte Lobosch seinen beiden Freunden. „Lasst uns schlafen.“ Krabat und die anderen Buben, hatten sich für die Nacht in einer Scheune niedergelassen. Doch heute, zum ersten Mal, sollte Krabat jenen seltsamen Traum haben:

Elf Raben saßen auf einer Stange und blickten ihn an - Krabat. Doch- dachte Krabat - das ein Platz frei sei. Dann hörte er eine heißere Stimme. Sie schien aus den Lüften zu kommen von fern her. Sie rief ihm bei seinem Namen: „Krabat! Komm zur Mühle nach Schwarzkollm! Ich versichere dir das es nicht zu deinem Schaden sein wird!“ Nach diesen Worten erhoben sich alle elf Raben. „Gehorche mir, Krabat, gehorche deinem Meister!“, ertönte nochmals die Stimme.

Jetzt erwachte Krabat aus seinem Traum. Schweiß gebadet. „Was man nicht alles zusammenträumt!“, sagte Krabat und legte sich wieder schlafen. Am nächsten Tage, bekam er wieder jenen seltsamen Traum von gestern. Immer und immer wieder. Also, beschloss er,
sich auf den Weg nach Schwarzkollm zu machen. Dort fragte er einen alten Bauer.
„Gibt es hier in der Nähe eine Mühle?“ „Nicht das ich wüsste....., aber wenn du die meinst...“
Der Bauer deutete zu einem Wald. „Dort, dahinten muss eine Mühle sein! Aber ich rate dir ...,
halte dich von ihr fern!“ „Warum?“, fragte Krabat „Dort soll die Finsternis das Gebiet
beherrschen....“ ,drehte sich um und ging seines Weges. „Bin ich noch ein kleiner Junge?“,
dachte Krabat „Nein!“.
Er steuerte auf den Wald zu. Seit diesem Zeitpunkt, hatte ihn niemand mehr zu Gesicht bekommen....

 

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